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(1903-1940)

Adolf Fuchs wurde am 14.3.1903 in Linz-Urfahr geboren.
Sein Vater war Druckereileiter des katholischen Pressvereins am Stadtplatz 2.
Adolf Fuchs maturierte 1921 am Steyrer Realgymnasium. Er wurde am 21.5.1924 erstmalig in die „Oberösterreichische Landesirrenanstalt Niedernhart-Linz“ überwiesen. Angeblich war er schon seit November 1923 erkrankt. Nach einem knappen Jahr entließ man ihn. Er arbeitete zeitweise als Schreibkraft in der Kanzlei eines Maurermeisters in Wolfern.
Am 28.3.1928 wurde er als Student erneut nach Niedernhart eingewiesen und verblieb dort, bis er laut Akteneintrag am 17.6.1940 nach Brandenburg überstellt wurde.

Die Anstalt Niedernhart versuchte in den 1920er Jahren neue Wege in der Behandlung, Untersuchung und Beschäftigung der Patienten zu gehen. Auch die Ausbildung der Ärzte und des Personals wurden reformiert. In diesem Kontext wurde um 1925 der offizielle Name der Anstalt von „Landes-Irrenanstalt Niedernhart-Linz“ zu „Landes-Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart“ geändert.
In den 1930er Jahren wurde die Arbeitstherapie erfolgreich als Methode der Psychotherapie eingeführt.

1940 begann allerdings unter der Leitung von Rudolf Lonauer das wohl dunkelste Kapitel in der Geschichte der Klinik. Im Zuge der „Vernichtung unwerten Lebens“ fielen zahlreiche Patienten der NS-Euthanasie zum Opfer. 1940/41 wurden rund 600 anstaltseigene Patientinnen und Patienten in die Tötungsanstalt Hartheim verbracht und dort ermordet.

Drei Krankenabteilungen für männliche Patienten in Niedernhart dienten während der „Aktion T4“ auch als Zwischenstation für Transporte nach Hartheim. Ein großer Teil der in Hartheim ermordeten Menschen dürfte Niedernhart durchlaufen haben.

Die angebliche Überstellung von Adolf Fuchs in eine andere Heilanstalt wie Brandenburg, wo sich in Wahrheit eine weitere Tötungsanstalt befand, wurde nur zur Täuschung der Angehörigen angegeben, um sie durch die weite Entfernung vor Besuchen abzuhalten. In Wahrheit wurde Adolf Fuchs am 17. Juni 1940 nach Hartheim transportiert, wo er am selben Tag in der Gaskammer mit Kohlenmonoxid ermordet wurde.

In Hartheim und fünf weiteren Tötungsanstalten starben während der NS-Krankenmorde rund 70.000 Menschen in Gaskammern. 

Seit Mai 2025 erinnert ein „Stolperstein“ vor dem Haus, Stadtplatz 2, an Adolf Fuchs.

Axel Kliment-Feuerberg, Erwin Dorn

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